Neues Kapitel der Muster-Familie Brambilla
Was bisher geschah:
Frau Brambilla hat das Haus ihrer Mutter geerbt. Die Annahme des Erbes bringt das bis dahin geordnete Leben der Familie gehörig in Schwung. Nicht nur das der Bürokratie Dschungel nicht so einfach zu durchkämpfen ist, auch die Amtssprache benötigt letztendlich einen Dolmetscher und Hilfe bringt dann der Gang zum Notar. Die Entscheidung das geerbte Haus zu renovieren, um dann dort selbst einzuziehen, war leichter gesagt als getan. Das Vorhaben, die bis jetzt bewohnte Eigentumswohnung in Eigenregie mal eben nebenbei zu verkaufen, nimmt jetzt seinen Lauf.
Kapitel 4
Frau Brambilla zieht um
Das geerbte Haus ist vollständig entrümpelt und renoviert. Der Umzug steht bevor und der angedachte Verkauf der Eigentumswohnung wird vorbereitet. Die Brambillas haben sich entschlossen, den Verkauf ihrer Eigentumswohnung in Eigenregie durchzuführen. So schwer kann das doch gar nicht sein.
Internet ist zu kompliziert, aber eine Anzeige in der Zeitung, ein paar Besichtigungen und dann zum Notar. „Das machen wir doch nebenbei“, denken sich die Eheleute. Eine Anzeige für die Zeitung soll entworfen werden. Beim Abendessen wird der Text verfasst:
Schöne Eigentumswohnung, 4 Zimmer, Bad, Flur, Keller, Balkon, Einbauküche, sofort frei, Preis ? Brambilla Tel. 123456
Preis? „Was setzen wir denn an“ fragt Maria ihren Josef. Dieser erinnert sich, das die Wohnung im EG vor zwei Jahren für 150.000 € verkauft worden ist. Na, dann nehmen wir das doch auch erklärt Maria und setzt den Preis ein. Am Folgetag wird die Anzeige in der lokalen Zeitung inseriert. Die Brambillas wollten erst einmal inserieren und dann abwarten. Am kommenden Wochenende ist die Umzugsfirma bestellt und dann sollten auch die Besichtigungen stattfinden, wünscht sich Maria.
Am Mittwoch erscheint die Zeitung und die ersten Interessenten rufen an. Da gerade heute und noch rechtzeitig vor Einzug ins Haus die neue Küche geliefert und eingebaut wird, ist Frau Brambilla nicht in der Wohnung und kann die Anrufe nicht entgegennehmen. Sie muss den Einbau beaufsichtigen, da ihr Mann dafür kein frei vom Arbeitgeber bekommen hat. Abends sind sich die Eheleute einig, dass sie den Anrufbeantworter mit einem Hinweistext auf einen open house Termin am Wochenende mit Adressangabe besprechen. So geht ihnen kein Interessent verloren und Besichtigungen können am Wochenende wie gewünscht erfolgen.
Der Umzugstag ist gekommen, das Umzugsunternehmen aber nicht. Die Brambillas beginnen ihre Möbel selbst auseinanderzubauen. Gepackte Kisten stapeln sich im Flur und das Durcheinander wird immer größer.
Die ersten Interessenten finden sich ebenfalls ein. Ständig klingelt es an der Tür und es werden immer mehr Menschen, die anstatt die Wohnung anzuschauen, nur Fragen beantwortet haben wollen. Fragen nach m² Angaben, Hausgeld, Verwaltung, Energieausweis, Expose`, etc.
Da jetzt endlich die Umzugsfirma ankommt, muss Josef sich um diese kümmern und überlässt Maria die Verkaufsgespräche. Diese ist mit dieser Situation vollkommen überfordert. So hat sie sich das nicht vorgestellt. Sie kann viele Fragen gar nicht so spontan beantworten und die Unterlagen sind in irgendeiner Kiste. Die letzte Eigentümerversammlung? Da waren sie gar nicht und das Protokoll haben sie noch gar nicht gelesen.
Sie schickt alle Interessenten nach Hause und verspricht sich zu melden. Als der Abend naht, schließen die Brambillas die Wohnungstür hinter sich. Nachdem sie feststellen mußten, auch bestohlen worden zu sein, müssen sie sich eingestehen, dass ein Immobilienverkauf kein Selbstläufer ist und vorbereitet werden muss.
Wie Frau Brambilla ihren Immobilienverkauf plant, erfahren Sie in der Fortsetzung.
Bildnachweis:
Fotolia_71995594_S_portrait of middle age spouses © evarin20
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