Wissenschaftliche Studien belegen, dass wir uns in Sekundenschnelle entscheiden, was wir mögen und was nicht. Diesen ersten Eindruck später zu korrigieren, ist schwer. Besser ist es, gleich die beste Seite zu zeigen. Dies gilt für Menschen wie für Immobilien. 20 Sekunden dauere es, so die Wissenschaftler, sich in ein Haus zu verlieben. Für Immobilienverkäufer stellt sich also die Aufgabe, ihre Immobilie mit einem guten Foto ins beste Licht zu rücken und diese kurze Zeitspanne optimal zu nutzen, damit sich ein Interessent direkt verliebt.

Zeigen Sie Ihre Immobilie von der besten Seite, denn ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.

Einen Fotografen zu beauftragen ist teuer. Also gehen Sie selbst ans Werk. Dennoch sollte das Ergebnis, mehr als zufriedenstellend sein.

Es gibt sicher unter Ihnen Hobbyfotografen, die eine ausgezeichnete Ausrüstung besitzen und sehr gut fotografieren. Dennoch ist bei Immobilien einiges zu beachten, an das Sie eventuell gar nicht gedacht haben.

Dieser Ratgeber wird Ihnen einige Denkanstöße und Hilfestellungen bieten.

Wenn Sie gut aufgestellt sind, bleibt Ihnen die  Anschaffung einer Kamera erspart.

Wenn Sie, gute Foto Ergebnisse erzielen möchten, hat eine digitale Spiegelreflexkamera oder Systemkamera der Kompaktkamera oder dem Smartphone absoluten Vorrang.

Bei der Immobilienfotografie sind die Lichtbedingungen für exzellente Fotos das A und O. Sind die Lichtbedingungen nicht gerade Vorteilhaft haben Sie mit einem Smartphone oder einer Kompaktkamera durch die nicht vergleichbare Technik gegenüber einer Spiegelreflex- oder Systemkamera nicht so große Möglichkeiten.

Ein Stativ ist von großem Vorteil, so verhindern Sie das Bilder verwackeln und dadurch unscharf werden.

Fernauslöser oder eingebaute Selbstauslöser verringern ebenfalls die Gefahr von Erschütterungen.

Wenn Sie ein Weitwinkelobjektiv benutzen  schalten Sie im Gegensatz zu Weitwinkel-Linsen aus, unscharfe, ungleichmäßig verzerrte Fotos zu erstellen. Die zum Bildrand hin stark an Abbildungsqualität verloren haben.

Die Wahrnehmung des Menschen ist selektiv. Was wir für wichtig halten, bemerken wir, was uns unwichtig erscheint, blendet unser Hirn einfach aus. Deshalb finden sich bei Amateuraufnahmen so häufig Mülleimer, Zeitungen oder andere nicht sehr dekorative Gegenstände auf den Fotos und stören den guten Gesamteindruck

Bei Außenaufnahmen  sollte Ihre Immobilie einen einladenden Eindruck hinterlassen. Ist die Vorderansicht nicht so günstig, dann fotografieren Sie nur die Hintere- oder Seitenansicht. Wählen Sie den besten Blick und machen mehr als nur eine Aufnahme. Achten Sie darauf, dass alle Fensterläden, Rollos etc. geöffnet sind. Immobilien die kein attraktives Äußeres haben fotografieren Sie am Besten in der Abenddämmerung mit beleuchteten Fenstern. Andernfalls ist es ideal bei Sonnenlicht mit strahlend blauem Himmel.

Der Garten sollte ebenfalls gepflegt erscheinen. Kinderspielzeug darf nicht wild herumliegen und sollte vielleicht in der Sandkiste ordentlich abgelegt sein. Sie können und sollten auch darstellen, dass im Garten Kinder spielen können. Ein Ball auf dem Rasen und ein glücklicher Hund können nur zu Ihrem Vorteil sein. Die Wäschespinne ist geschlossen.

Räumen Sie alles weg, was als persönlicher Gegenstand angesehen werden könnte. Räumen Sie Mülltonnen, unansehnliches Gartenmobiliar etc. aus dem Bild und fotografieren Sie von einer erhöhten Position aus, sodass parkende Autos nicht den Blick auf das Haus stören. Sie erzielen mehr räumliche Tiefe, wenn Sie einen attraktiven Gegenstand wie ein schmiedeeisernes Gartentor, einen hübsch gewachsenen Baum oder eine dekorative Statue im Vordergrund abbilden. Die Immobilie sollten Sie möglichst großformatig festhalten, wenn das Objekt eine schöne Umgebung besitzt, nehmen Sie einen Teil davon mit auf, denn es gehört zur Qualität des Hauses.

Halten Sie Ihre Fotos immer aktuell. Falls Sie Ihre Fotos im Winter gemacht haben, die die Immobilie im Schnee und mit kahlen Bäumen zeigen, sollten Sie die Fotos auswechseln, wenn die Bäume anfangen zu blühen. Sonst wirkt Ihre Immobilie wie ein Ladenhüter und nicht gerade frisch auf den Markt gekommen.

Im Innenbereich aufräumen entfernen Sie alles Persönliche. Im Bild nur das zeigen, was wirklich wichtig ist

Räume wirken großzügiger, wenn nicht zu viele Möbel darin stehen. Entfernen Sie Möbel, die im vorderen Bereich des Fotos zu sehen und angeschnitten wären.

Sorgen Sie für ausreichende Beleuchtung, fotografieren Sie zur gleichmäßigeren Ausleuchtung mit Blitzlicht, auch am Tage. In den späten Nachmittagsstunden ist der Helligkeitskontrast zwischen Raum und Umgebung nicht ganz so groß, meist gelingen dann gut ausgeleuchtete Aufnahmen. Mit der automatischen Belichtungsfunktion Ihrer Kamera gelingen meist passable Aufnahmen, doch um optimale Ergebnisse zu erzielen, verwenden Sie den Blendenmodus. Je nach den gegebenen Lichtverhältnissen kann es erforderlich sein, ein Stativ zu verwenden, da Sie bei dieser Methode mit längeren Verschlusszeiten rechnen müssen. Sie werden den qualitativen Unterschied zu Aufnahmen mit dem Automatikmodus sofort sehen.

Bäder und Toiletten sollten besonders penibel aufgeräumt sein. Kosmetika, Handtücher, Reinigungsmittel oder Toilettenpapiervorräte sollten Sie entfernen und den WC-Deckel herunterklappen. Wenn Sie ein Blitzlicht verwenden, achten Sie auf die Reflexion des Lichtes in glänzenden Kacheln und auch darauf, dass Sie selbst nicht im Spiegel zu sehen sind. Es erfordert etwas Ausprobieren, bis man in einem kleinen Raum den richtigen Blickwinkel gefunden hat, besonders, wenn man kippende Linien vermeiden möchte.

Manchmal ist es besser nur Details, große Fensterfronten, schöne Fussböden, Armaturen im Bad, etc., zu fotografieren als zu versuchen den gesamten Raum einzufangen.

Die Fotografie an sich lebt vom Licht und ganz besonders die Immobilienfotografie. Es ist ratsam das Gebäude von außen zu fotografieren, wenn die Sonne relativ tief steht (abends oder morgens) und die Sonnenstrahlen seitlich flach die Immobilie beleuchten (Streiflicht).

Bei bewölktem Himmel oder bei Sonne im Rücken kommt der interessante 3-dimensionale Charakter nicht zum Ausdruck.

Gegenlicht sollte vermieden werden. Achten Sie auf Spiegelungen und Reflexionen auf Wasseroberflächen, Glasscheiben und lackierten Metalloberflächen. Dies können Sie mit einem Bildbearbeitungsprogramm (z.B. Photoshop) nachträglich in Ordnung bringen.

Für Innenaufnahmen ist strahlender Sonnenschein wegen des starken Kontrastes ungünstig.

Unser Hirn kompensiert unterschiedliche Lichtwerte, es hellt gewissermaßen dunkle Bereiche auf und reduziert die Helligkeit, wo sie die Objektwahrnehmung behindert. Dieses komplexe Austarieren kann auch die beste Kamera nicht leisten. Die Schlussfolgerung für den Fotografen ist: Für eine möglichst gleichmäßige Ausleuchtung sorgen und eventuell mit einem (Aufsteck-)Blitz arbeiten. Achten Sie darauf, dass keine zu starken Schatten entstehen, das wirkt schnell unnatürlich.

Der Sehwinkel des Menschen liegt bei etwa 160° nach den Seiten, und wenn auch die Randbereiche unscharf sind, so erfasst sie das menschliche Auge doch. Querformate werden deshalb bei Landschaftsbildern und Räumen als angenehmer empfunden. Anders ist es bei einem Fotoapparat. Er ist darauf spezialisiert, Menschen aufzunehmen. Sein Normalobjektiv ist bestens für Porträts geeignet, nicht aber für Räume. Weitwinkelobjektive vergrößern zwar den Bereich, den die Kamera erfasst, aber sie tun es um den Preis räumlicher Verzerrungen, die schnell unnatürlich wirken können. Eine Spiegelreflexkamera mit einem Zoomobjektiv von einer Brennweite von ca. 12 – 24 mm ist ideal, damit zeigen Sie viel Raum, aber vermeiden unschöne Verzerrungen und eine übertriebene Illusion von Weite. Die Folgerung daraus ist: Verwenden Sie ein Weitwinkelobjektiv zum Fotografieren von Häusern, aber übertreiben Sie nicht und machen Sie Aufnahmen im Querformat, wenn möglich.

Wenn wir unseren Kopf neigen oder drehen, kompensiert unser Gehirn die Informationen so, dass alle Vertikalen weiterhin Vertikalen bleiben. Sie bilden die Konstanten unserer Raumwahrnehmung. Halten Sie eine Kamera schräg, kippen alle Vertikalen dramatisch nach innen oder außen. Das erweckt den Eindruck, als ob das fotografierte Haus oder der Raum drohen, einzustürzen. Halten Sie die Kamera möglichst schon beim Fotografieren gerade und nutzen Sie eine Leiter oder eine Kiste, um die ideale Fotoposition zu erreichen.

Ein gutes Foto braucht seine Zeit. Das Motiv oder der Bildausschnitt will gut überlegt sein. Ein gutes Foto wird nicht aus der Hüfte geschossen. Gut Ding will Weile haben. Macht man es auf die Schnelle oder ist man geistig irgendwo anders, passieren nicht nur technische Fehler sondern man schießt ein Motiv das uninteressant ist und übersieht die wichtigen Details die für einen Interessenten ein ausschlaggebendes Kriterium zur Besichtigung sein könnten. Es hilft Ihnen nicht viele Fotos zu machen, wenn die wichtigen dann verwackelt oder nicht gut ausgeleuchtet sind.

Wenn Sie sich Zeit nehmen und Ihre Motive mit  Sorgfalt auswählen, schonen Sie Ihre Nerven für eventuelle Löschorgien und haben Freude beim Auswählen der Fotos die Sie veröffentlichen können.

Fotos am Rechner nachzubearbeiten ist mit  Hilfe von Bildbearbeitungsprogrammen kein Hexenwerk und durchaus üblich. Sie können jedes Foto optimieren.

Mit Photoshop Lightroom ist es möglich, gleichzeitig mehrere Fotos im gleichen Stil nachzubearbeiten. Wenn Sie lieber auf eine kostenfreie Lösung zurückgreifen möchten, steht Ihnen mit http://gimp.org ein hilfreiches Programm zur Verfügung.

Wählen Sie die besten drei Aufnahmen von der Außenansicht und zwei von jedem Innenraum der Immobilie. Wenige gute Fotos sind vorteilhafter. Wenn Sie zu viele Aufnahmen zur Verfügung stellen, gehen Sie Gefahr  dem  Kunden uninteressante oder weniger attraktive Einrichtungsdetails zu zeigen.

Richten Sie geneigte Aufnahmen gerade und korrigieren Sie die Belichtung und Farbsättigung. Gestalten Sie einen freundlichen Himmel, grünes Gras und korrigieren Sie Farbstiche. Bleiben Sie in der Realität, damit der  Kunde bei der Besichtigung die Immobilie auch wiedererkennt.

Eine lustige Sammlung skurriler Immobilienfotos finden Sie auf  www.terriblerealestateagentphotos.com

Außenaufnahmen

  • welche Tageszeit ist für die Immobilie am günstigsten
  • wenn erforderlich: gibt es Möglichkeiten von erhöhten
  • Standpunkten zu fotografieren?
  • gibt es störende Elemente vor oder hinter dem Haus?
  • ( z.B. Mülltonne, Autos, Unrat, Spielzeuge etc.)
  • sind Haustür, Garagentor und Fenster geschlossen?
  • sind Gardinen beidseitig gleichmäßig und Rollos hochgezogen?
  • kann die Immobilie von mehreren Standpunkten günstig aufgenommen werden?
  • gibt es interessante Details (z.B. Türen, Fenster, Eingangstreppen, Lampen)
  • sind in näherer Umgebung Sehenswürdigkeiten (z.B. Brunnen)
  • lohnt sich eine Aufnahme vom Garten, die vom Haus aus fotografiert wird?
  • lohnt es sich die Immobilie bei Dämmerung (blaue Stunde) aufzunehmen?

Innenaufnahmen

Für Innenaufnahmen ist strahlender Sonnenschein wegen des starken Kontrastes ungünstig!

Jeden Raum betreffend: stören im Vordergrund z.B. Stühle, Tischdecken oder Gegenstände?

Räume aus verschiedenen Perspektiven fotografieren und auf interessante Details achten!

Eingangsbereich: sichtbar überladende Garderobe?

(Mäntel und Jacken weghängen!)

Küche: Weniger ist mehr! Möglichst störende Teile z.B. Mülleimer, Weinflaschen etc. wegräumen!

Gibt es über der Arbeitsplatte künstliches Licht? Einschalten!

Wohnzimmer: Gibt es <Kerzenständer mit Kerzen? Kerzen anzünden!

Gibt es einen Kamin? Kaminfeuer erzeugt beim Betrachter ein Gefühl von Wärme und eine angenehme Stimmung!

Schlafzimmer: Störende Kleidungsstücke oder sind die Betten nicht ordentlich gemacht?

Badezimmer: Wirkt das Badezimmer überladen? (unnötige Gegenstände wegräumen) und Handtücher ordentlich zusammenlegen.

Gibt es eine Sauna? Unbedingt für die Stimmung die Saunabeleuchtung einschalten.

WC: ist der WC Deckel geschlossen und Toilettenpapier sauber aufgehängt?

  1. Was man bei der Wahl des richtigen Handwerkszeug beachten sollte, damit die Fotos gelingen.
  2. Sorgen Sie für einen guten Gesamteindruck, damit Ihre Immobilie einladend wirkt.
  3. Die Immobilienfotografie lebt vom Licht.
  4. Achten Sie auf die Fotoposition. So werden Ihre Räume angenehm empfunden.
  5. Die Eile ist des Fotografen größter Feind.
  6. Optimieren Sie Ihre Fotos mit Bildbearbeitungsprogrammen.
  7. Checklisten Außen- und Innenfotos.

Die Checkliste “ Verkaufsrelevanten Unterlagen“ = https://copecart.com/shops/3f6729d8 führt ebenfalls Fotos auf.

Diese werden nicht nur für die Verkaufsunterlage das Exposè und Werbeanzeigen benötigt. Die finanzierende Bank des Kaufinteressenten benötigt zur Einbewertung der Immobilie ebenfalls aussagekräftige Bilder vom Innen- wie Außenbereich.

Bildnachweis:Fotolia_141433208_female hands

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